Buch-Tipp: Panikherz von Stuckrad-Barre 📖📚

Benjamin von Stuckrad-Barre ist einer der begabtesten Schriftsteller unserer Zeit – und um ehrlich zu sein, habe ich sehr lange überlegt, wie man einen Blog-Eintrag schreibt, der seinem neuen Buch auch nur ansatzweise gerecht wird – Zu eindrucksvoll und genial ist dieses Werk.
Panikherz ist so unglaublich wahr und spricht mir in so mancher Passage förmlich aus der Seele.

Panikherz, das ist das neuste Buch des „Pop-Literaten“ Benjamin von Stuckrad-Barre. Es ist keine Autobiografie, eher eine nachträgliche Rekonstruktion verschiedener Lebensabschnitte des Autors, eine Literarisierung des Erlebten. Für eine Autobiografie wäre das Buch sowieso „noch nicht genug“, wie der Autor selbst sagt- Typisch Stuckrad-Barre eben 😉

Stuckiman (wie ihn sein Freund Udo Lindenberg nennt) erzählt in Panikherz, ganz offen und ohne irgendetwas zu beschönigen, von seinem Leben.
Er berichtet von seiner Kindheit als Pastorensohn einer Großfamilie, der Schulzeit in Göttingen, den ersten journalistischen Erfahrungen „in der großen Stadt“ (Hamburg), seinem dortigen Redakteurs-Job beim Musikmagazin Rolling Stone, der Zeit bei einer Plattenfirma und seiner anschließenden Tätigkeit als Autor für Late-Night-Legende Harald Schmidt in Köln. Dort wird er dann mit seinem Debüt-Roman Soloalbum zum literarischen Pop-Star und der Höhenflug beginnt.
Von den Medien wird sein Debüt gehyped und zerrissen. Stuckrad-Barre nimmt jede Art von Kritik genau so, wie man sie nicht nehmen sollte: persönlich. Er geht auf Lesereise, surft auf der Welle des Erfolgs – und dann kommt es, wie es kommen muss – Stuckiman stürzt ab. Und zwar so richtig.

Stuckrad-Barre ist berauscht vom Erfolg, möchte nach seinem ersten Buch am liebsten gleich ein, ach was soll die Bescheidenheit, gleich zwei weitere Bücher schreiben und diese gleichzeitig herausbringen. Er sieht sich selbst im TV, findet sich zu dick, setzt sich selbst unter Druck, möchte sich optimieren und hört auf zu essen. Aus der Magersucht wird Bulimie und dann gibt es da ja auch noch das Koks, das (wie praktisch) das Hungergefühl unterdrückt.

Eine besonders wichtige Rolle in Panikherz spielt Panik-Rocker Udo Lindenberg: Er ist Stuckis Retter.
Die Anfangs-Szene des Buches beschreibt die Reise von Udo und Stuckiman im Januar 2015 nach Los Angeles – herrlich, allein diese Vorstellung Udo Lindenberg, in neongrünen Socken und Zigarre rauchend, und Benjamin von Stuckrad-Barre, mit einem Udo-Hut auf dem Kopf, am Flughafen in LA stehen zu sehen.
Ich muss zugeben – auch ich bin schon immer ein ganz großer Udo-Fan. Und dieses Buch ist auch eine Hommage an diesen großen deutschen Künstler.

Dieses Buch ist so ehrlich und plastisch geschrieben, dass man es einfach lieben muss.
Es zeigt, dass das Leben als Redakteur und anschließender Pop-Star der Literatur genial sein kann, aber auch viele Schattenseiten hat. Auch die vermeintliche Glamourwelt der TV-Stars und Musiker ist nicht so, wie man sie sich als Außenstehender vorstellt – Die meisten „Stars“ sind ganz normale Menschen, die schlicht und einfach ihren Job machen, immer in der Öffentlichkeit stehen und (meistens jedenfalls) sehr hart dafür arbeiten müssen.
Aber es ist nunmal verdammt schwer nicht an dieser gläsernen Glitzerwelt zu zerbrechen. Zum Glück hat unser Stuckiman nochmal haarscharf die Kurve gekriegt.
Erfolg zu haben und bekannt zu werden ist natürlich trotzdem toll – aber wer hoch fliegt, kann eben auch sehr tief fallen.

Stuckrad-Barre hat uns mit Panikherz auf 576 Seiten einen sehr persönlichen und ehrlichen Einblick in sein Leben gegeben – das rechne ich ihm sehr hoch an. Es ist unglaublich faszinierend und stark von ihm so offen mit all dem Erlebten umzugehen. 

 

Benjamin von Stuckrad-Barre mit Christian Ulmen (li.) und Sven Regener (re.) bei seinem Panikherz-Lese-Debüt in der Hamburger Markthalle


Übrigens: Stuckrad-Barre ist mit Panikherz momentan auf Lesereise.
Ich war bei seinem ersten Auftritt am 14. März in der Hamburger Markthalle dabei (natürlich in der ersten Reihe 😉 ) und es war der helle Wahnsinn – zum Auftakt ist Udo Lindenberg (!!!!!) aufgetreten und hat Stuckiman´s Lesung mit seinem Song „Ich schwöre“ eröffnet – Gänsehaut-Feeling pur. 
Deswegen freue ich mich jetzt schon auf den 14. April: Dann bin ich nämlich bei seiner Lesung in Hannover 🙂 Alle weiteren Daten und Städte der Lesereise findet ihr Hier.

Udo Lindenberg singt „Ich schwöre“ für seinen Stuckiman

Mittlerweile ist Panikherz auch (verdient) auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste – Allerdings ist das Buch unter Sachbuch und nicht unter Belletristik rubriziert, warum auch immer. 

Ich wünsche euch jedenfalls schon einmal ganz viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass ich euch mit meinem persönlichen Buch-Tipp ein bisschen neugierig machen konnte und ihr vielleicht auch auf den Geschmack von Panikherz gekommen seid.

Ich liebe es jedenfalls, dieses Buch.

 

Beides keine Mode-Erscheinungen, sondern Stil-Ikonen: Meine liebsten Begleiter ❤️

 

…because life is blondiful! ❤️

2 Gedanken zu “Buch-Tipp: Panikherz von Stuckrad-Barre 📖📚

    1. Hallo, liebe Kathi!
      Es freut mich sehr, dass dir mein Blog-Beitrag zu Panikherz gefällt – es ist meiner Meinung nach wirklich das beste Buch des Jahres, du wirst es sicherlich auch lieben! 🙂
      Viel Spaß beim Lesen!
      Deine Kerstin Nicole

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