Udo Lindenberg in Hannover: ..und er macht sein Ding, egal was die anderen sagen! 

 

Hach, ich habe so lange es bloß ging versucht meinen letzten Blogpost als aktuellsten Beitrag auf meiner Seite zu lassen – ich möchte einfach noch nicht dass der Urlaub vorbei ist! 😦 

Aber so geht es natürlich nicht weiter – deswegen berichte ich euch heute von einem Erlebnis, auf das ich mich (zugegebenermaßen) auch schon im Urlaub gefreut habe: Das Konzert von Rock-Legende und Panik-Präsident Udo Lindenberg in Hannover! 🙂 

Udo ist für mich DER deutsche Musiker überhaupt – ich liebe seine melodischen Songs, die unglaublich tiefsinnigen und so wahren Texte und die Person Udo an sich.
Seit über 50 Jahren steht der coole Kerl mit den knallgrünen Socken jetzt schon auf der Bühne – und für ihn war schon immer klar: Er wird Rockstar.

Herbert Frost
Flying Udo: In Panikmanier kommt der Udonaut in die TUI Arena geflogen

Und obwohl ich ein so großer Udo-Fan bin und jeden einzelnen Text im Schlaf mitsingen kann, habe ich es bis vor zwei Wochen nie zu einem seiner gigantischen Konzerte geschafft. Vorletzte Woche war es dann aber endlich soweit: Für mich gab es die volle Ladung Udopium gleich an zwei Tagen in Folge! 🙂

Und ich kann euch wirklich sagen: Es waren zwei der besten Konzerte, die ich je gesehen habe! Und das nicht nur, weil Udo wirklich alles machen könnte und ich es toll finden würde – nein.

Pünktlich um 20 Uhr flog der Panik-Papst auf einem kleinen Gestell in die Halle ein, zwei Udo-Mädels wiesen ihm den Weg. Boxenwummern, Nebelschwaden, Blitze zucken. Und auf der Bühne: Ein gigantisches Schiff, der Rock-Liner schipperte auf die Bühne, die Panik-Band im Rockstar-Modus und am Ende massenweise CO2-Kanonen – Wahnsinn! 

Herbert Frost
Der Rock-Liner mit Besatzung mitten auf der Bühne und Udo voll am abrocken

Udo ist 70 – ans Aufhören denkt er nicht im Traum. Warum auch – dieser geniale Typ ist fitter als so manch 18-Jähriger, den ich so kenne.

Nach diesem gigantischen Start ging es mit meinem ganz persönlichen Lieblingssong weiter: „Mein Ding“

Herbert Frost
Udo mit seinen Ufo-Girls 🙂

Schon beim ersten Hören dieses perfekten Songs war mir klar: DER ist es. DAS ist mein Song. Besser hätte ihn niemand schreiben können. Und die Melodie könnte auch nicht besser sein – Wahnsinn!

“ Und Ich mach mein Ding,
egal was die anderen sagen.
Ich geh meinen Weg,
ob gerade ob schräg, das ist egal
ich mach mein Ding
egal was die anderen labern.
Was die Schwachmaten einem so raten,
das ist egal.
Ich mach mein Ding…

Und jetzt kommst du aus der Provinz,
und wenn auch jeder sagt du spinnst,
du wirst es genauso bringen,
mach´s auf die charmante Art
mal elastisch,
manchmal hart,
manchmal musst du Glück auch zwingen…“

Herbert Frost
Udo performt meinen Lieblingssong „Mein Ding“ ❤

..Und als ich dann beim Lesen von „Panikherz“ noch erfahren habe, dass mein Lieblingsautor Benjamin von Stuckrad Barre eine TEXTZEILE meines Lieblingssongs geschrieben hat – na da war´s dann völlig vorbei. DAS ist der beste Song der Welt! 

Aus Stuckis Feder stammt übrigens: „und Roomservice wird mit U und H geschrieben“ – genial. 

Herbert Frost
Er ist Kult: Auf (selbstverständlich) knallgrünen Socken tanzt Super-Udo drei Stunden lang über die Bühne

Das erste mal habe ich den Song SO richtig aufgedreht, als ich die Zusage für mein Praktikum bei BILD Hamburg bekommen habe – damals bin ich super happy in Leipzig durch´s Hotelzimmer getanzt 😀

Aber natürlich finde ich auch alle anderen Songs super – Udo hat wirklich zu jeder Situation den passenden Song. Egal, ob man gerade mega Lust auf Party hat („Candy Jane“, „Andrea Doria“, „Dr. Feel Good“), man traurig ist, weil man einen lieben Menschen verloren hat („Stark wie zwei“), man selbst schwere Zeiten durchmacht („Ich Schwöre“, „Durch die Schweren Zeiten“, „Muss da durch“, „Das Leben“),  man sich gerade von seinem Partner getrennt hat („Ich Lieb dich überhaupt Nicht Mehr“, „Ein Herz Kann Man Nicht Repariern“, „Was Hat Die Zeit Mit Uns gemacht“, „Wenn Du Gehst“) oder man mal wieder Feiern ist und sich über all die oberflächlichen und nicht besonders intelligenten Menschen wundert („Leider Nur Ein Vakuum“) – Udo hat immer den passenden Song parat.

Herbert Frost
Zwischendurch geht er dann auch mal auf Tuchfühlung mit seinen Fans in der ersten Reihe

Auf jeden Fall kann ich ALLEN, egal, ob Udo-Fan oder nicht, wärmstens empfehlen zumindest ein Udo-Konzert mitzumachen – egal welche Vorurteile man auch haben mag. Und ich schwöre euch, ihr werdet von den Socken sein, von der Power, die dieser gigantische Kerl da auf die Bühne bringt.

Fangt doch gleich mal und hört in Udo´s neue Album rein – Mein Favorit auf der Platte: „Plan B“

Herbert Frost
Udo in Bestform. Bis ganz bald, lieber Udo – die Füße müssen weiter, die Herzen bleiben hier ❤

Und wer noch mehr über das Konzert und Udo in Hannover erfahren möchte: Natürlich habe ich auch offiziell über Udo geschrieben – hier geht´s zu meinem BILD-Artikel über Udo 🙂

Also, bis ganz bald Udo! Die Füße müssen weiter, die Herzen bleiben hier.

…because life is blondiful! ❤ 

 

Buch-Tipp: Panikherz von Stuckrad-Barre 📖📚

Benjamin von Stuckrad-Barre ist einer der begabtesten Schriftsteller unserer Zeit – und um ehrlich zu sein, habe ich sehr lange überlegt, wie man einen Blog-Eintrag schreibt, der seinem neuen Buch auch nur ansatzweise gerecht wird – Zu eindrucksvoll und genial ist dieses Werk.
Panikherz ist so unglaublich wahr und spricht mir in so mancher Passage förmlich aus der Seele.

Panikherz, das ist das neuste Buch des „Pop-Literaten“ Benjamin von Stuckrad-Barre. Es ist keine Autobiografie, eher eine nachträgliche Rekonstruktion verschiedener Lebensabschnitte des Autors, eine Literarisierung des Erlebten. Für eine Autobiografie wäre das Buch sowieso „noch nicht genug“, wie der Autor selbst sagt- Typisch Stuckrad-Barre eben 😉

Stuckiman (wie ihn sein Freund Udo Lindenberg nennt) erzählt in Panikherz, ganz offen und ohne irgendetwas zu beschönigen, von seinem Leben.
Er berichtet von seiner Kindheit als Pastorensohn einer Großfamilie, der Schulzeit in Göttingen, den ersten journalistischen Erfahrungen „in der großen Stadt“ (Hamburg), seinem dortigen Redakteurs-Job beim Musikmagazin Rolling Stone, der Zeit bei einer Plattenfirma und seiner anschließenden Tätigkeit als Autor für Late-Night-Legende Harald Schmidt in Köln. Dort wird er dann mit seinem Debüt-Roman Soloalbum zum literarischen Pop-Star und der Höhenflug beginnt.
Von den Medien wird sein Debüt gehyped und zerrissen. Stuckrad-Barre nimmt jede Art von Kritik genau so, wie man sie nicht nehmen sollte: persönlich. Er geht auf Lesereise, surft auf der Welle des Erfolgs – und dann kommt es, wie es kommen muss – Stuckiman stürzt ab. Und zwar so richtig.

Stuckrad-Barre ist berauscht vom Erfolg, möchte nach seinem ersten Buch am liebsten gleich ein, ach was soll die Bescheidenheit, gleich zwei weitere Bücher schreiben und diese gleichzeitig herausbringen. Er sieht sich selbst im TV, findet sich zu dick, setzt sich selbst unter Druck, möchte sich optimieren und hört auf zu essen. Aus der Magersucht wird Bulimie und dann gibt es da ja auch noch das Koks, das (wie praktisch) das Hungergefühl unterdrückt.

Eine besonders wichtige Rolle in Panikherz spielt Panik-Rocker Udo Lindenberg: Er ist Stuckis Retter.
Die Anfangs-Szene des Buches beschreibt die Reise von Udo und Stuckiman im Januar 2015 nach Los Angeles – herrlich, allein diese Vorstellung Udo Lindenberg, in neongrünen Socken und Zigarre rauchend, und Benjamin von Stuckrad-Barre, mit einem Udo-Hut auf dem Kopf, am Flughafen in LA stehen zu sehen.
Ich muss zugeben – auch ich bin schon immer ein ganz großer Udo-Fan. Und dieses Buch ist auch eine Hommage an diesen großen deutschen Künstler.

Dieses Buch ist so ehrlich und plastisch geschrieben, dass man es einfach lieben muss.
Es zeigt, dass das Leben als Redakteur und anschließender Pop-Star der Literatur genial sein kann, aber auch viele Schattenseiten hat. Auch die vermeintliche Glamourwelt der TV-Stars und Musiker ist nicht so, wie man sie sich als Außenstehender vorstellt – Die meisten „Stars“ sind ganz normale Menschen, die schlicht und einfach ihren Job machen, immer in der Öffentlichkeit stehen und (meistens jedenfalls) sehr hart dafür arbeiten müssen.
Aber es ist nunmal verdammt schwer nicht an dieser gläsernen Glitzerwelt zu zerbrechen. Zum Glück hat unser Stuckiman nochmal haarscharf die Kurve gekriegt.
Erfolg zu haben und bekannt zu werden ist natürlich trotzdem toll – aber wer hoch fliegt, kann eben auch sehr tief fallen.

Stuckrad-Barre hat uns mit Panikherz auf 576 Seiten einen sehr persönlichen und ehrlichen Einblick in sein Leben gegeben – das rechne ich ihm sehr hoch an. Es ist unglaublich faszinierend und stark von ihm so offen mit all dem Erlebten umzugehen. 

 

Benjamin von Stuckrad-Barre mit Christian Ulmen (li.) und Sven Regener (re.) bei seinem Panikherz-Lese-Debüt in der Hamburger Markthalle


Übrigens: Stuckrad-Barre ist mit Panikherz momentan auf Lesereise.
Ich war bei seinem ersten Auftritt am 14. März in der Hamburger Markthalle dabei (natürlich in der ersten Reihe 😉 ) und es war der helle Wahnsinn – zum Auftakt ist Udo Lindenberg (!!!!!) aufgetreten und hat Stuckiman´s Lesung mit seinem Song „Ich schwöre“ eröffnet – Gänsehaut-Feeling pur. 
Deswegen freue ich mich jetzt schon auf den 14. April: Dann bin ich nämlich bei seiner Lesung in Hannover 🙂 Alle weiteren Daten und Städte der Lesereise findet ihr Hier.

Udo Lindenberg singt „Ich schwöre“ für seinen Stuckiman

Mittlerweile ist Panikherz auch (verdient) auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste – Allerdings ist das Buch unter Sachbuch und nicht unter Belletristik rubriziert, warum auch immer. 

Ich wünsche euch jedenfalls schon einmal ganz viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass ich euch mit meinem persönlichen Buch-Tipp ein bisschen neugierig machen konnte und ihr vielleicht auch auf den Geschmack von Panikherz gekommen seid.

Ich liebe es jedenfalls, dieses Buch.

 

Beides keine Mode-Erscheinungen, sondern Stil-Ikonen: Meine liebsten Begleiter ❤️

 

…because life is blondiful! ❤️